Amerikaner Breece fängt Lefrancois noch ab

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Schnell am Boden und in der Luft: Stuttgart-Champion Ryan Breece. Foto: JoBaur

Ausgeweitete Freestyle-Show beim Stuttgarter Supercross kommt gut an. Strecke nach
Stürzen entschärft

STUTTGART. Wie im Vorjahr kam ein US-Amerikaner mit der Strecke in Stuttgart am
besten zurecht. Beim ADAC Supercross setzte US-Boy Ryan Breece nach Platz zwei
am ersten Tag noch einen drauf. Mit dem Tagessieg am Samstag überholte er den
Franzosen Charles Le-francois, der zum Auftakt das Geschehen dominiert hatte. »Einen
großen Dank an mein Team und vor allem die großartigen Fans, deren Begeisterung ich
während des Rennens deutlich gespürt habe. Ich freue mich auf nächstes Jahr«, sagte

der 24 Jahre alte »König von Stuttgart«, der aus Coeur d’Alene im US-Bundesstaat
Idaho kommt. Mit Rang drei unterstrich Carlen Gardner die Dominanz der Amerikaner.

Während in der Klasse der Top-Fahrer Dominique Thury (Bad Schlema) an beiden Tag
das Finale verpasste, sorgte der Thüringer Paul Haberland in der SX2-Klasse für einen
deutschen Heimsieg. In den Nachwuchsklassen SX4 und SX5 blieben die Youngster
des 1. RMC Reutlingen ohne Podiumsplatz.

Eine Handgelenks-Operation in dieser Woche wird ihn zu sechs Wochen Pause
zwingen: Freestyler Kai Haase. Foto: JoBaur

Dass eine Strecke während der Veranstaltung »entschärft« werden muss, weil es zuvor
zu mehreren Stürzen in den Top-Klassen gekommen war, ist nicht die Regel. Am
Freitagabend hatte sich der Zeitplan in der Schleyerhalle um rund eine halbe Stunde
verzögert, weil die Bahn umgebaut und dabei ein Sprunghügel zur Hälfte abgetragen
wurde, damit die Fahrer nicht mehr so hoch sprangen.

»Die Strecke ist am Donnerstag erstmals gefahren worden. Am Freitag, als es zu
Stürzen kam, haben wir Anregungen der Fahrer aufgenommen, sofort reagiert und die
Stelle gleich entschärft«, kommentierte Reimund Elbe die Maßnahme. Der
Pressesprecher des veranstaltenden ADAC Württemberg zeigte sich in Sachen
Zuschauer-Resonanz »absolut zufrieden«. Nachdem im Vorjahr die Besucherzahl

spürbar zurückgegangen war, wurde nun mit insgesamt 13 600 Motorsport-Fans wieder
eine Steigerung verzeichnet.

Die Freestyler mit ihrer spektakulären Sprung-Akrobatik hatten erstmals zwei Auftritte
pro Abend. Beim ersten Teil ihrer Show packten Alex Porsing, Luc Ackermann, Kai
Haase und der auf seinem Elektro-Motorrad fahrende Mat Rebeaud zu rockigen
Rhythmen noch nicht alle Tricks aus. Als sie dann aber den ersten Back Flip
(Rückwärtssalto) zeigten, »sind die Zuschauer wachgeworden«, kommentierte Haase,
der auch Koordinator der Show war, die Reaktion der Fans.

Im zweiten Teil verblüffte das Quartett mit seinen Höchstschwierigkeiten bei 22 Meter
weiten Sprüngen. »Wir wollten nicht gleich beim ersten Auftritt unser ganzes Pulver
verschießen«, sagte der für den 1. RMC Reutlingen startende Berliner. Kurze Interviews
und Erklärungen der Fahrer vermittelten den Fans Zusatz-Infos. Die Ausweitung der
Freestyle-Shows trägt dem Wunsch nach Abwechslung Rechnung. Elbe: »Der
Zuschauer hat ein Anrecht darauf, dass wir jedes Jahr neue Impulse setzen.« (GEA)

 

Von Frank Pleyer​ 11.11.2019 08:00